Gewisse Rechnungen bleiben offen, egal, wie sehr man sich vornimmt, die Vergangenheit ruhen zu lassen.
Bei mir ist das der Ironman Copenhagen. Drei mal war ich an diesem wunderbaren Rennen, einmal kam ich ins Ziel. Das erste Mal, 2010, kam ich nach dem Schwimmen meines Lebens in einer tollen Form aus dem Wasser und hatte noch in Sichtweite der Wechselzone beide Reifen platt. Einen hätte ich flicken können und noch während ich mir überlegte, wo ich das am besten täte, platzte der Zweite und damit meine Träume. Es war vor allem der mentale Breakdown, der mich das Rennen beenden liess.
Ein Jahr später kam ich ins Ziel, hatte allerdings auf der Radstrecke einen Unfall - ich wurde von einem Windstoss so ungünstig erfasst, dass ich in ein Schlagloch fuhr und mich überschlug. Bis im Ziel wusste ich nicht, ob mein Handgelenk nur gestaucht oder gar gebrochen war...
2012 dann fing ich mir etwas mehr als eine Woche vor dem Rennen eine Lebensmittelvergiftung ein. Ich hatte mich entgegen aller Vorsätze von meiner damaligen Freundin überreden lassen, den ersten August mit ihr und ihrer Familie am Bodensee zu verbringen, Mittelstandselend am Campingplatz und Pizza aus dem selbstgebauten Ofen inbegriffen. Diese - nicht ganz gare - Pizza war es dann, die mich dreieinhalb Kilo an Gewicht verlieren und erst zwei Tage vor dem Rennen wieder feste Nahrung zu mir nehmen liess. Ein weiteres Mal musste ich aufgeben.
Morgen früh geht es los und ich fahre wieder nach Copenhagen. Ich bin irgendwie der Ansicht, dass ich mit dieser Strecke noch abschliessen muss, bevor ich wieder richtig in Richtung Profisport gehen kann.
Nun denn - auf geht's!
Herzlich,
Fabian
28/365
Comments