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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

AutorenbildFabian Kremser

Grenzen

Manchmal gewinnst du, manchmal lernst du, so sagt man jedenfalls. Da man nicht wirklich oft so richtig gewinnt, würde das heissen, dass man unendlich viel lernen kann, oder? Die Frage ist, was man damit anstellt.

Um den Bogen zum Sport zu schlagen: heute durfte ich lernen. Und zwar, wo meine Grenzen sind.


Man hört gerne: deine grenzen sind nur im Kopf, du musst nur dein Mindset ändern, und so weiter. Und das hat alles seine Berechtigung. Doch es gibt noch einen anderen Aspekt, über den ich ebenfalls schon mehrfach geschrieben habe: das Akzeptieren einer Realität, die sich mit allem Träumen und Schönreden nicht ändern lässt.


Oh, sie lässt sich rationalisieren. Ich denke da an Athleten, die bei Feldtests gerne einmal schummeln (eine 20min All-Out-Session in Trainingsschuhen ist einfach etwas anderes als in Carbonschuhen 20min bergab zu laufen) und dann, wenn man sie zur Wiederholung auffordert, die - oh Wunder - auf einmal völlig andere Ergebnisse aufzeigen, sofort eine Erklärung bereit haben, die vermutlich sogar noch plausibel klingt. Rationalisieren ja - ändern nein.


Die Frage ist also, was man damit macht, wenn man mit einer Realität konfrontiert wird. Meine persönliche Lernkurve zeigte mir heute, dass mein derzeitiges Maximum an Zeit, die ich an- oder knapp über meiner anaeroben Schwelle auf dem Rad verbringen kann, um und bei 20min liegt. (NICHT an meiner Funktionellen Schwelle. Das ist etwas anderes und hat zwar manchmal miteinander zu tun, ist jedoch auf keinen Fall das Gleiche).


Okay. Das hätte ich gerne anders. Und ja - da gibt es Unterschiede in der Tagesform. Letzte Woche, beim Aufbautraining zum Beispiel, kippte ich fast vom Rad nachdem meine Herzfrequenz sich irgendwann weigerte, in den Erholungspausen wieder zu sinken. Es ging einfach nicht und nachdem mir schwindlig wurde und ich mich beherrschen musste, mich nicht aufs Parkett zu übergeben (in dem Fall heisst das: etwas ekliges herunterschlucken) war klar: das geht jetzt nicht mehr.

Heute kam der Puls zwar wieder herunter und mein Magen blieb auch ruhig, dafür machte es irgendwann einmal "Zack" und die Beine weigerten sich, die Pedale nach unten zu drücken. Nach etwas Erholung konnte ich noch ein, zwei Minuten aus mir herausholen, doch bereits 5min nachdem ich vom Rad gestiegen war, begannen meine Muskeln, auf eine Art und weise zu schmerzen, dass ich wusste: Kremser, hier gilt es, einen Schuss vor den Bug zu erkennen. So sehr du es auch möchtest: du bist noch nicht da, wo du hin willst!


Das Stichwort ist hier: NOCH.


Denn ich weiss ja, wie ich da hin kommen kann. Ich muss an mir, meiner Lebensweise, meinem Leben als Athleten und meinem Training arbeiten, mir vielleicht etwas mehr Zeit geben (pha. Vielleicht. GANZ SICHER!) und das gezielt aufbauen.


Mal gewinnt man, mal lernt man.


Ich lerne gerne, denn ich weiss, dass mich jede Lektion meinem Ziel ein wenig näher bringt. Kleine Schritte, dafür vorwärts. Und zwar beständig.


Zeit für die Badewanne.


Herzlich,

Fabian


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