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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

AutorenbildFabian Kremser

Mundus Digitalus

Hey, ich kann kein Latein, das war, was mir der Google-Translator für "Digitale Welt" ausspuckte. Da es aber etwas gescheiter klingt als die Deutsche Variante, habe ich mich für diesen eventuellen Murks als Titel entschieden und entschuldige mich bei allen Akademikern, sollte es tatsächlich kreuzfalsch sein.

Wie dem auch sei… gestern habe ich noch ein paar Worte dazu verloren, dass ich mir derzeit selber auferlegt habe, alles elektronische am Abend einmal abzuschalten. Also Computer, Handy, Tablet, hastdunichtgesehen. Alles. Nein, auch keine Musik mehr, ausser ich mache sie selber.


Und während ich der Meinung bin, meinen digitalen Konsum an sich schon ganz gut im Griff zu haben, durfte ich die letzten Tage doch nochmals etwas über mich lernen: da geht offenbar noch mehr, viel mehr.


Wie selbstverständlich der Griff zum Handy geworden ist, wenn man z.B. zur Toilette geht, in der Küche wartet, bis etwas zu Ende gekocht ist, oder auch einfach so… das war mir selbst bei Einsatz einer Tracking-App meiner digitalen Gewohnheiten nicht bewusst. Kurz: die ersten Tage fielen mir nicht leicht und ich ertappte mich Abends immer wieder dabei, fast schon unbewusst wieder zum Telefon greifen zu wollen. Hier noch kurz Facebook, dort noch kurz Instagram. Schlagzeilen und dergleichen habe ich vor ein paar Tagen erfolgreich tatsächlich aus meinem Leben verbannt, da es mir schlicht nicht gutgetan hat, jeden Tag schon von früh an Videos von brachialer Gewalt – kurz: Krieg – zu sehen, doch alles andere… ui.


Die vermeintliche Flucht in eine vermeintlich perfekte Welt geschieht heute auf Knopfdruck – und das rund um die Uhr. Irgendwie kein Wunder, bringen es die meisten im Leben nicht viel weiter…


Okay, das war jetzt mal wieder ein wenig "auf die Fresse", aber sei's drum. Was ich mich in den letzten drei Tagen immer wieder frage ist: wie war das denn "damals"?


Ich weiss noch genau, dass ich mein erstes Handy im Sommer 2003 bekam. Und dass ich bis 2008 keinen eigenen Computer, geschweige denn ein Smartphone oder permanenten Internet-Zugang hatte. Und irgendwie verbrachte ich meine Abende doch auch dann nicht ratlos in einer Ecke, oder?


Die Musik kam aus dem Discman oder einer Stereoanlage – beide musste man mit Tonträgern bedienen, sonst klappte das nicht. Wir hatten nie einen ans Netz angeschlossenen Fernseher (und so weit es mich betrifft, will ich das auch nie wieder). Stattdessen gab es da einen alten Röhrenbildschirm in meinem Zimmer, an dem ein Videogerät angeschlossen war und dort hatte man seine 4-5 Kassetten. Oder was auch immer man aus der Bibliothek mitbrachte. So oder so war es bei weitem nicht genug Material, um jeden Abend vor der Glotze zu hängen…


Also schliesse ich daraus, dass ich absolut in der Lage bin, auch ohne den ganzen digitalen Anschluss auszukommen, ohne mich permanent zu vernetzen, ohne andauernd zu wissen, "was Sache ist".


Ich mach's mir eh schon leicht – wer meint, mir auf Instagram etwas mitteilen oder gar eine Nachricht schicken zu müssen, darf damit rechnen, dass die Antwort eine oder zwei Wochen auf sich warten lässt, ebenso auf Facebook. Sprachnachrichten auf Whatsapp höre ich mir nicht an – schreiben oder anrufen, that's it. Emails lese ich nach 18:00 keine mehr. Und ja – damit schwimme ich mal wieder gegen den Strom. Aber da es mir damit zum einen besser geht und ich das zum anderen immer schon etwas kultiviert habe… warum nicht auch hier?


Herzlich,

Fabian


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