In der Idealvorstellung wohl jeden Sportlers verläuft das Leben – und das Training – in Bahnen, wo man jeden Tag voller Energie ist, jede Einheit perfekt absolvieren kann und alles in allem regelmässig nur top performt. Wäre schön, oder?
Die Realität sieht leider anders aus, egal, was man auf Instagram alles behauptet. Ich bin da ganz ehrlich: ich liebe meinen Sport, das Leben, das er mir ermöglicht und das Training. Doch es gibt immer wieder Tage, an denen ich die Einheiten durchziehe, weil sie im Plan stehen…
Heute war so ein Tag. Seit gestern habe ich Muskelkater von einem anderen Stern, was mich in zwei Punkten bestätigt: zum einen sind gute Ernährung und Ergänzung kein Zaubermittel und zum anderen reagiert der Körper auch nach über 21 Jahren immer wieder auf Reize, die man nach einer Pause wieder einmal setzt, mit gewissen… Erscheinungen.
Die Hill Repeats am Montag waren zwar sensationell, doch da ich die nach einer Erholungswoche im quasi tiefenentspannten Zustand gemacht hatte, ging ich wohl ein klein wenig über das hinaus, was gut gewesen wäre – und dafür zahle ich jetzt.
Als ich am Nachmittag das Laufen in Angriff nehmen wollte, merkte ich schon bald: die linke Wade macht da nur bedingt mit. Das Aufwärmen mit dem Springseil schenkte ich mir also erst einmal, da ich nicht schon vor Beginn des eigentlichen Trainings den Rest des Körpers noch mehr traumatisieren wollte. Als ich dann los lief… Ugh.
Die ersten Kilometer waren zwar noch irgendwie angenehm, doch hatte ich permanent das Gefühl, ausserhalb meines Körpers zu laufen. Ob das daran lag, dass ich mich wie Holz bewegte oder an der "Aktivierungs"-Mischung, die ich mir vor dem Training einverleibt hatte, kann ich nicht sagen, doch es war… schräg.
Danach wurde es dann kaum besser. Ich bekam kaum Luft, meine Beine waren schwer, meine Kadenz tief und ich fühlte mich, als würde ich durch Sirup waten.
Nach der knapp einen Stunde (etwas mehr) fühlte ich mich, als hätte man mich durch die Mangel gedreht. Alles tat weh, alles verspannt, meine Speicher gefühlt absolut leer und durchgefroren war ich auch. Für einen kurzen Moment machte ich mir ein wenig Sorgen, ob das jetzt der Moment war, auf den ich in einer Woche zurückblicken würde um zu sagen: ja, das war zu viel, doch nach etwas Essen und Trinken ging es schnell wieder besser.
Solche Tage gibt es und es ist mein erklärtes Ziel, ihre Anzahl in Zukunft zu minimieren. Und damit wären wir wieder bei den Dingen, die den Sport beeinflussen: Alles.
Was ich diese Woche begonnen habe, also, aktiv begonnen (und nicht nur vorgenommen) ist, mehr auf meinen Schlaf zu achten. Konkret heisst das, dass ich versuche, jeden Abend spätestens um 20 Uhr alle elektronischen Geräte auszuschalten und um 21 Uhr dann das Licht zu löschen. Praktisch hat das bis heute 2x geklappt und 1x etwas weniger, doch es ist ein Fortschritt – und darüber freue ich mich.
Herzlich,
Fabian
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